Vergangene Woche habe ich mich mit dem
Thema Hype-Bücher auseinandergesetzt.
Und während ich immer wieder darüber sinniert habe,
hat sich für mich eine neue Frage ergeben:
Was macht ein gelungenes Buch aus?
So oft schon habe ich diese Frage gelesen und mich dann zu 97 % vor einer Antwort gedrückt. Es ist nicht so, dass ich dann keinen Gedanken daran verschwendet hätte. Vielmehr bin ich für mich einfach zu keinem Ergebnis gekommen, das keine wahre Wortflut meinerseits benötigt hätte.
Was also ist es – was begeistert uns Leser so an einer Geschichte, dass wir von ihr schwärmen und sie weiterempfehlen? Um mir darüber klarwerden zu können, habe ich mir ein paar andere Fragen gestellt. Das Ausschlussverfahren, so zu sagen. ^^
Ist es das Cover?
Ein klares Nein. Es gibt wunderschöne Umschlaggestaltungen, die täuschen aber über leere Phrasen, überbordend angewendete Klischees und voraussehbare Plot Twists nicht hinweg.
Muss etwas Bestimmtes darin vorkommen? Magie, Gestaltwandler, Romantik?
Auch hier ein klares Nein. Gelungenes ist vielfältig. Ich kann es nicht an einem Thema festmachen, da ich alle Facetten lieben kann. Es kommt also auch nicht auf das Was an, vielmehr auf das Wie – oder?
Macht der Schreibstil das Buch zum Meisterwerk?
Jein, denn eine wunderschöne und geschwungene Sprache kann ebenso wenig über den mangelhaft ausgebauten Inhalt, schwache Charaktere und Logikbrüche hinwegtäuschen wie ein schöner Umschlag.
Nun kann ich dieses Frage-Antwort-Spiel mit mir für eine Weile fortführen. Doch ich weiß es nun. Es gibt nur eine Antwort, die sich für mich richtig anfühlt:
Es ist die richtige Mischung aus allen Kriterien.
Und die sieht nun mal bei jedem Leser anders aus. Also ziehe ich den Hut vor jeder/jedem Autorin/Autor, der diesen Balance-Akt für die Vielzahl der Leser stemmen kann, ohne vom Seil der Kunstgenießer abzurutschen. Schließlich ist jede Buchveröffentlichung ein Hochseilakt ohne Sicherungsnetz.
Jedoch verneige ich mich ebenso tiefbeeindruckt vor jenen, die Nischen bedienen, dem Mainstream trotzen und ihren Platz behaupten. Ein Buch ist nicht nur dann gut, wenn es der breiten Masse gefällt – ein Buch ist gut, sobald es auch nur ein Leserherz für sich gewonnen hat.
Schließlich steckt in jedem Werk das Herzblut seines Verfassers. Schon alleine darum ist es gut, auch wenn es für mich nicht geeignet ist.
Habt Ihr vielleicht festgelegte Sachen, die für Euch ein Buch zum Renner machen? Wie seht Ihr das?
Ich freue mich auf Eure Meinung! 😊