Fairytale Gone Bad IV: Die Schwefelbraut – M.H. Steinmetz

Die Welt verschwamm vor Bredicas Augen, wurde von Tränen verschleiert, die ihren salzigen Weg über ihre geschundenen Lippen fanden. Ihr Atem ging jetzt kurz und stoßweise.

Butcher wischte sich mit dem gleichen Lappen den Schweiß von der Stirn, mit dem er oben die Gläser polierte. „Tut mir sehr leid um dich, Mädchen, aber wie schon gesagt, hättest gehen sollen, solang noch Zeit dafür war …“

Aus Fairytale Gone Bad IV: Die Schwefelbraut“ von M.H. Steinmetz

Fakten1

Das Buch „Fairytale Gone Bad IV: Die Schwefelbraut“ von M.H. Steinmetz ist im November 2020 erschienen. Es handelt sich um den vierten von insgesamt 4 unabhängig voneinander lesbaren Bänden. Das Buch ist als eBook und Taschenbuch erhältlich.

Kurzmeinung1

Brutal realitätsnah wie fiktiv – kein Märchen für schwache Nerven und erst recht nicht für LeserInnen unter 18 Jahren!

Klappentext1

31. Dezember 1862, Five Points, Hells Kitchen – New York
»Sie hat sich erwärmen wollen!« sagte man. Niemand ahnte, was sie Böses gesehen hatte, in welchem finsteren Glanze sie mit der Mutter zur Neujahrsfreude eingegangen war. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat Bredica alles genommen. Als ihre Mutter hinterrücks ermordet wird, macht sie sich auf die Suche nach den feigen Mördern und stößt dabei auf Abgründe, die weit schlimmer sind als das Loch im Keller, aus dem sie den Schwefel für ihre magischen Zündhölzer schöpft. Hast du den Mut, Bredica auf ihrem Rachefeldzug zu begleiten? Bist du bereit für die Hölle in Hells Kitchen zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs? Bekannte Märchen auf eine ganz neue Art nacherzählt – nichts für kleine Kinder! Die Gebrüder Grimm würden im Grab rotieren … Kein Buch für jüngere Leser!

Schreibstil1

Unglaublich, wie hoch der Realitäts- und Wahrheitsgehalt in einem Märchen sein kann. Doch wenn man sich das dieser Geschichte zugrunde liegende Original anschaut, nämlich „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ von Hans Christian Andersen, findet man auch dort kein Märchen à la Disney.

Und was soll ich sagen? M.H. Steinmetz hat die ohnehin schonungslose Story noch einmal mit aller Härte vor die gewalttätige Kulisse des Hell’s Kitchens im späten 19. Jahrhundert gezerrt. Heraus kommt eine blutige und grausame Welt, die dem damaligen Istzustand höchsten in einem Punkt nachsteht: der Fiktion. Doch selbst da kann man Dämonen auf Zuhälter umlegen, Rache auf Hoffnung.

Die Geschichte ist weder in der Wortwahl noch in ihrer Erzählung an sich für schwache Nerven oder Menschen, die es lieber seicht mögen. Dieses Büchlein rüttelt auf – und zwar gewalt(tätig). Ich finde nicht, dass es ein negativ zu bewertender Kritikpunkt wäre, denn wenn man sich den Titel der Reihe vor Augen hält, sollte man mit etwas in dieser Art rechnen. Für mich war das ein Märchen, wie es sich in der Realität finden lassen würde. Mehr wie die Originale der Gebrüder Grimm, mehr von der Gesellschaftskritik und dem vorgehaltenen Spiegel von Hans Christian Andersen.

Fazit1

Für mich schonungslos und brutal, auf die finsterdunkelste Art und Weise – aber richtig gelungen!

Bewertung1

Höchstwertung!
©Teja Ciolczyk, 17.11.2023

pink
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GWYNNY (Teja)

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