Crescent City I: Wenn das Dunkel erwacht – Sarah J. Maas

Eine Hörbuch-Rezension

Liebe macht alles möglich.

Aus Crescent City I: Wenn das Dunkel erwacht
von Sarah J. Maas

Crescent City

Das Buch Crescent City I: Wenn das Dunkel erwacht von Sarah J. Maas erschien im September 2020 im dtv Verlag. Es ist als eBook, Hardcover und Hörbuch erhältlich. Es handelt sich um den ersten Band einer Reihe. Das Hörbuch erschien im Audio Verlag, wird gelesen von Anne Düe und umfasst 30 Std. und 57 Min. Spielzeit.

 

Ein sehr gut gelungenes Setting und tiefe Charaktere treten Schachtelsätzen und unnötigen Längen entgegen.

 

Magie, Musik – und tödliche Gefahren: Die junge Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, genießt jedes Vergnügen, das Crescent Citys Nächte zu bieten haben. Doch dann wird ihre beste Freundin Danika von einem Dämon brutal ermordet – und für Bryce bricht die ganze Welt zusammen.
Als der Dämon zwei Jahre später erneut zuschlägt, wird Bryce gegen ihren Willen in die Ermittlungen hineingezogen und muss mit Hunt Athalar zusammenarbeiten. Einem Engel, der als gewissenloser Auftragsmörder berüchtigt ist, – und mit dem sich Bryce auf ein Spiel mit dem Feuer einlässt.
Während die beiden der Spur des Dämons tief in die Unterwelt der Stadt folgen, entdecken sie eine bösartige Macht, die ganz Crescent City in Schutt und Asche legen könnte …

 

Ich habe so lange überlegt, habe mir durch den Kopf gehen lassen, was mich begeistert hat und was mich so richtig gestört hat. Und ehrlich? Ich bin noch immer unschlüssig. Ich schreibe nun diese Rezension und kläre währenddessen meinen Kopf – funktioniert immer prima. 😉

Zuerst ein sehr großes Lob an Anne Düe, die Sprecherin von Crescent City I –, sie hatte wahrlich keinen einfachen Job, hat ihn aber fantastisch gemeistert und gekonnt für die richtige Atmosphäre gesorgt. Sie hat den einzelnen Figuren Charakter verliehen und mich als Zuhörerin mit in das Geschehen gezogen. Ihre angenehme Stimme und die passende Intonation haben für ein behagliches Hör-Erlebnis gesorgt.

Auch die musikalischen Einlagen, um die Spannung zu erhöhen und für den notwendigen Kick zu sorgen, fand ich passend.

Beginnen wir nun mit dem, was diese Story kann. Und das ist gar nicht mal so wenig.
Nehmen wir dieses wirklich lebendig ausgebaute Setting. Man hat das Gefühl, es spielt auf unserer Erde, Tausende Jahre nach uns – und doch hat es den Zauber einer eigenen Welt. Die verschiedenen Lebensweisen, verschiedene Völker und Hierarchien sind detailliert beschrieben und man kennt sich im Laufe der Geschichte aus. Ich empfinde es als einen wahren Pluspunkt, dass es der Autorin bei dieser Fülle an Feinheiten gelungen ist.

Die Protagonisten, Bryce und Hunt besitzen Tiefe. Am besten lernt man jedoch Bryce kennen. So beschreibt Sarah J. Maas ebenso die kleinen Hürden ihres Alltags als Mischwesen, als auch ihren Kampf mit Verlust, Ängsten und Liebe.

Hunt hingegen ist der typische Badboy zu Beginn, der sich dann als Beschützer und Softy entpuppt, trotz seiner düsteren Vergangenheit und Taten. Das ist leider wenig überraschend und bedient doch viele Klischees. Dennoch lernt man ihn schätzen auf der Reise durch diese düstere, blutige und durchaus immer wieder spannende Geschichte.

Die erotischen Szenen waren für mich angenehm lesbar – ich mag eigentlich keine Erotik. Aber es kam ja auch nicht immerzu und allgegenwärtig zu sexuellen Handlungen. 😉

Auch die Nebencharaktere erzählen noch einmal eine eigene Story neben dem Hauptstrang. Es sind viele Verästelungen, die untergebracht wurden, die Leben einhauchen.
Das alles ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen.

Nun ist es allerdings so, dass ich Crescent City I nach 10 Seiten wieder weggelegt habe. Denn ich habe es auch als Hardcover zu Hause. Ich habe ein echtes Problem mit den weitschweifigen Schachtelsätzen der Autorin. Oft erzählt sie eine halbe Lebensgeschichte eines Charakters, während sie eigentliche einen über den Protagonisten schreibt. Auch die Sprecherin kam hierbei an ihre Grenzen, den Sätzen dann noch die richtige Betonung zu verleihen. Und Chapeau an sie, dass sie es fast immer geschafft hat. Das ist eine wirklich große Leistung!

Da habe ich mir bei Audible das Hörbuch runtergeladen. Denn so musste ich das schwere Buch nicht halten, mich nicht mit den echt kleinen Buchstaben rumschlagen und konnte mir die langen Sätze in Ruhe vorlesen lassen. Also habe ich diese Geschichte nur weiterverfolgen können, weil es das Hörbuch dazu gibt.

Zudem plagten mich sogar beim Zuhören immer wieder Längen. Mir ist klar, dass eine solch komplexe Welt erst aufgebaut und für Leser*innen/Zuhörer*innen greifbar gemacht werden muss, doch ab und an hätte es nicht geschadet, hätte sie sich darin ein wenig kürzer gefasst. Ich finde, diese Geschichte hätte sich hervorragend für eine Spielfilmserie geeignet, da hätte man auch die vielen Details ohne Längen einbauen können. Wer weiß, vielleicht kommt das ja noch. ^^

Und es werden sehr viele Klischees aufgegriffen, die diese Story eigentlich nicht nötig gehabt hätte. Oft war es für mich ein wenig übers Ziel hinaus.

Der Crime-Anteil ist bei dieser Geschichte recht groß und solide, doch wir befinden uns in der Fantasy. Nicht alles kam überraschend, vieles habe ich bereits geahnt. Doch ab und an konnte mich die Autorin wirklich überraschen.

Und am Ende möchte ich sogar wissen, wie es weitergeht. Es ist doch offen und ein paar Andeutungen möchte ich gern ergründen. 😉

 

Obwohl Crescent City I wirkliche Schwächen aufweist, konnte sie mich am Ende doch gut unterhalten. Ein recht schwacher Start führt über einen besseren Mittelteil zu einem gelungenen Abschluss.

 

©Teja Ciolczyk, 28.02.2021

Bewertung

 

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Um zu meiner Rezension zu diesem Buch zu kommen, klickt auf das Bild.


 

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