Elisa kletterte in den Wagen.
Der Mann folgte ihr, schlug die Plane zurück und ließ sich
vor der Segeltuchwand nieder.
Sein Körper bebte vor Erschöpfung,
Schmerz lag in seiner Miene.
Schweigend saßen sie sich gegenüber und
jeder hing seinen eigenen Gedanken und Albträumen nach,
lauschte dem Wind und den Schreien.
Aus Blutbesudelt OZ von Christopher Golden und James A. Moore


Bei dem Buch Blutbesudelt OZ von Christopher Golden und James A. Moore handelt es sich um die auf 555 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe aus dem Buchheim Verlag aus dem Jahr 2020. Es ist nun in dieser Ausführung vergriffen und als normale Ausgabe im eBook-Format erhältlich.

Eine groteske und brutale Szenerie, von der ich mir mehr erhofft hatte.

Hinter dem Regenbogen läuft etwas schief …
1933. Verheerende Staubstürme verwandeln Kansas in ein Ödland. Das Wasser ist knapp, die Ernte verdorrt. Die Einwohner der Kleinstadt Hawley haben jede Hoffnung aufgegeben.
Als schwere Unwetter aufziehen, erfährt die neunjährige Gayle Franklin auf barbarische Weise, dass das wahre Grauen erst bevorsteht. Denn nicht Regen benetzt die Äcker, sondern Blut. Und so schön der Regenbogen nach dem Sturm auch sein mag, an seinem Ende wartet kein Topf mit Gold – sondern die teuflischen Kreaturen von Oz.

Zunächst mag ich den Schreibstil, denn fesseln konnte das Werk auch trotz seiner Schwächen. Christopher Golden verspricht für mich Atmosphäre – die hat er eindeutig geliefert! Es ist düster, brutal, blutig und grotesk.
Doch hatte die Geschichte nicht viel mit Oz gemeinsam. Natürlich kennt man Namen und Charaktere aus dem Original oder dem berühmten Film mit Judy Garland – allerdings hören die Gemeinsamkeiten dann auch schon wieder auf, zumindest für mich.
Mir hätte ein Setting in der Welt von Oz sehr viel mehr zugesprochen – oder eben mehr Interaktion, gern bei gleichbleibendem Gemetzelanteil. Leider findet das alles dann eben doch in unserer Welt statt und besteht fast ausschließlich aus Flucht. Das nahm mir leider das Lesegefühl, das ich mir von diesem Buch versprochen hatte.
Die Story in ihrem Aufbau erinnert mich ein wenig an den Film From Dusk Till Dawn mit George Clooney – das empfinde ich dann wieder als Pluspunkt. Insgesamt hat mich das Buch schon gut unterhalten, es konnte nur meine ursprünglichen Erwartungen nicht erfüllen.

Ein insgesamt gelungenes Werk, dass dennoch ein paar Schwächen aufweist. Hier erwartet den Leser eine blutige Endzeitstimmung mit bekannten Kreaturen und Namen aus dem Klassiker Oz.

©Teja Ciolczyk, 29.12.2020

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