Der Legende nach handelt es sich
um von der Hölle ausgesandte Dämonen,
die nach Seelen suchen,
auf die der Teufel Anspruch erhebt.
Allen, denen sie begegnen,
bringen sie Unheil.
Aus „Sieben Pfeifer“ von Amber Benson und Christopher Golden
In der malerischen Stadt Kingsbury mitten in Vermont betrauert Rose Kerrigan den Tod ihres Großvaters, eines liebenswürdigen, aber seltsamen alten Mannes. Schon bald wird sie von der Legende der Sieben Pfeifer erfahren, denn die gespenstischen Hunde sind nach Kingsbury gekommen und jagen eine Seele, die man vor ihnen verborgen hat. Zuerst ist es nur einer, doch es werden mehr, je länger sie nicht finden, wonach sie suchen.
Und wenn alle sieben Dämonen zusammenkommen …
Und genau das habe ich auch bekommen – eine solide Dark Fantasy, die auf ihren wenigen Seiten erstaunlich viel Tiefe für die Emotionen der Charaktere zugelassen hat. Auch wirkte es bodenständig, realitätsnah – sofern man das bei Fantasy sagen kann. Hinzu kam eine wundervoll bildgebende Beschreibung mit kleinen Details, die für ein abgerundetes Lese-Erlebnis gesorgt haben. Ich hätte mich gern noch ein wenig mehr gegruselt, aber wir befinden uns ja nicht im Horror-Sektor Darum habe ich mir gleich noch Der Fährmann von Christopher Golden bestellt – die Erwartungen sind hoch, ich bin gespannt!
Die Protagonistin, Rose, stammt aus eigentlich ziemlich seltsamen Familienverhältnissen und sorgt schon damit für einen passenden Einstieg in die Geschichte: Ihr Großvater hat Alzheimer und lebt in einem Pflegeheim, ihre Großmutter ist eine unnahbare Frau und schmeißt Rose aus dem Zimmer ihres Grandpas. Die Eltern sind zunächst nicht anwesend … Ihre Gedankenwelt wird mir gut vermittelt und ich kann mich in sie hineinversetzen. Allerdings muss ich zugeben, dass diese Geschichte weniger von Rose als Hauptperson getragen wird. Vielmehr sind es die vielen kleinen Geschehnisse drumherum, welche die Spannung aufbauen und für den leichten Nervenkitzel sorgen.
Schade fand ich ein wenig, dass es am Ende so schnell abgehandelt war. Natürlich ist auf 168 Seiten nicht so viel Platz, aber vielleicht hätte man der Geschichte noch 10 Seiten mehr zum Atmen lassen können.