Leute, Leute – ich bin gerade etwas traurig. Eigentlich müsste ich fast eher sagen, ich bin sauer. Ich fürchte, heute brauche ich mal Eure Unterstützung 😉 Wenn mich jemand aufbauen kann, dann meine Leser 😉
Ich spreche hier von meiner Tätigkeit als Lektorin.
Denn ein Papier soll (wie auch anders bei uns in Deutschland) darüber entscheiden, was ich angeblich kann – und was eben nicht.
Ich habe nie Germanistik studiert. Natürlich könnte ich mich nun stundenlang darüber auslassen, wie doof meine Jugend war, und dass ich weder Geld noch Möglichkeiten hatte, um zu studieren. Aber das bringt mich nicht weiter. Und japp – ich habe mich erkundigt, ob man das per Fernstudium nachholen kann. Germanistik gibt es jedoch nicht als Einzelfach, ich könnte nur Kulturwissenschaften belegen. Das bringt mich aber nicht weiter und ist für mich als Mutter eines Kleinkindes und arbeitend in Teilzeit derzeit auch nicht das Richtige. 🙁
Ich möchte einfach mal sagen, dass ich wirklich etwas kann. Mir liegt die deutsche Sprache einfach. Unter anderem in ihrem Facettenreichtum in den Bereichen des Ausdrucks und der Präsentation in einem Manuskript.
Ich entdecke Logikbrüche, wenn sich der rote Faden der Story verliert, Stilbrüche …
Das aufmerksame und zielgerichtete Lesen ist mir einfach gegeben. Es ist mein Steckenpferd – war es bereits zu Schulzeiten.
Nun werde ich in meinem Können aber behindert – man will mich nicht. Jedenfalls gerade bei Verlagen nicht. Und weshalb? Tja – klein Teja hat nie Germanistik studiert
Nun hat uns die Geschichte ja bereits mehrfach gelehrt, dass ein Wisch mit einer Note nicht alles ist. Man kann auch etwas ausüben, ohne eine Unterschrift von einem Professor unter einem Dokument zu haben (oder wer auch immer das unterschreiben mag^^). Und zwar nicht nur irgendwie. Nein – ich kann das sogar sehr gut! Wenn man einen erfolgreichen Absolventen eines Germanistikstudiums für ein reines Korrektorat haben möchte, kann ich das ja noch irgendwie verstehen. Allein die Kommata können den Kopf rauchen lassen 😉
Doch für ein Lektorat?
Zugegeben – die Berufsbezeichnung des Lektors ist nicht geschützt. Somit kann sich jeder so nennen, der glaubt mit Worten jonglieren zu können.
Wisst Ihr, ich habe schon Lektorate überarbeitet, bei denen jemand zu Werke war, der sehr wohl studiert hat. Die Hände musste ich über dem Kopf zusammenschlagen – denn die Arbeit war wirklich mies! Nun, ich habe es ausgebügelt und viel Lob und Dankbarkeit erfahren.
Ihr seht also, ein Studium ist eben doch nicht alles.
Wie seht Ihr das, habt Ihr da schon Erfahrungen gemacht? Seid Ihr vielleicht selbst Autoren oder Lektoren und möchtet mir dazu etwas schreiben? Ich freue mich über Euer Feedback! 🙂
Alles Liebe
Gwnny (Teja)