ÜBER MICH: Vom Lesen und Schreiben: Eine kleine Eigentherapie

Wir alle lieben das Lesen, manche auch das Schreiben. Doch aus welcher Intention heraus tun wir das? Ist es die pure Langeweile, der Unwille, uns mit den eigenen Gedanken zu beschäftigen? Nutzen wir es als Zuflucht, oder pure Flucht vor der Realität?

Ich denke fast, es ist von allem ein wenig. Zumindest in meinem Fall:

Wenn mein Kopfkino nicht mehr stillhalten will, den Tag auseinandernimmt und jeden Gedanken noch einmal für sich zerdenkt, dann ist es in jedem Fall Zeit für ein Buch! Der Kopf gibt ruhe, lenkt die Bilder auf das Gelesene um, nimmt den Alltag raus. Es herrscht Entspannung und Frieden.

Langeweile habe ich selten bis nie. Als Mutter hat man schlicht immer etwas zu tun 😉 Doch eine Zuflucht brauche ich sehr häufig – vielleicht auch eine Flucht nach vorne. Mitten hinein in das Leben eines anderen. Schließlich ist es auch einfacher etwas über die Probleme von fiktiven Charakteren zu lesen, als eigene aufzudröseln^^

Oder sucht man Unterhaltung um der Unterhaltung willen? Ja, das auch. Für mich ist Lesen aber auch mit Emotionen verbunden. Ich will leiden, ein wenig weinen, brauche Herzschmerz? So finde ich das sicher in der passenden Lektüre – ohne mein eigenes Leben in ein Drama umzuwandeln

Ebenso ist es Passion, pure Leidenschaft. Es erfüllt mich mit Freude, nimmt mich mit auf Reisen in ein anderes Dasein. Hier kann ich zaubern, Drachen beschwören und meine Familie mit einem festen Gedanken vor dem sicheren Untergang bewahren – alles Dinge, die mir in der Realität in dieser Form versagt bleiben. Und all diese Risiken kann ich eingehen – denn sie haben auf das Hier und Jetzt keinen Einfluss. Niemand kommt zu schaden, es gibt einfach keine Konsequenzen. Im schlimmsten Fall habe ich etwas zu lange über dem Buch gehangen und zwei Stunden Schlaf zu wenig bekommen ^^

So fängt das Lesen für mich auch Emotionen auf, mit denen ich sonst vielleicht alleine fertig werden muss. So ist es nicht ein bloßer Zeitvertreib, es ist Balsam für meine Seele.

Mit dem Schreiben verhält es sich ähnlich, aber doch anders:

In meinem Leben gibt es viele Dinge, die ich für mich verpacken muss und möchte. Dinge, die in mir schwelen und sich bisweilen einen Weg an die Oberfläche erkämpfen. Um damit umgehen zu können, schreibe ich. Für mich, manchmal ein Gedicht, Fanfictions für Blogtouren und Blogbeiträge wie diesen hier. Ich kann meine Gedanken ordnen und sie zu Worten umformen. Aufbereiten und Euch an mir teilhaben lassen.

Das ist für mich einfach eine wundervolle Art, meine Gefühle, Gedanken und Erlebnisse ein Stück weit von mir zu schieben, zu transportieren und aufzuarbeiten.

Schreiben befreit und reinigt. Statt, wie beim Lesen etwas umzuleiten auf andere Charaktere, wird es hier gelöst, Konflikt befreit und eventuell neu interpretiert.

In jedem Buch, von jedem Autor steckt auch ein Teil seiner selbst. In jedem verfassten Post, in jeder Massage findet ihr ein kleines Stück des Verfassers. Wenn man unter diesem Aspekt liest, wird man so manches Werk ganz anders betrachten

So ist das Lesen und Schreiben für mich so etwas wie eine kleine Eigentherapie.

Wie geht es Euch damit? Wie seht Ihr das?

Alles Liebe
Eure Gwynny (Teja)


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E.F. von Hainwald

Hallo Teja,

bei mir ist das ähnlich.

Ich lese, um Abstand von unserer Realität zu bekommen. Gleichzeitig inspiriert mich der Tatendrang und Helden(Bösewicht-)Mut, dann wieder etwas anzupacken. Es weckt auch die Sehnsucht, mein eigenes Leben nicht einfach vor sich hindümpeln zu lassen, sondern jeden tag als etwas Besonderes zu sehen und zu versuchen, ihn entsprechend zu gestalten – mich nicht hängenzulassen, sondern meinem leben einen Drive zu geben.

Beim Schreiben verarbeite ich eigene Gedanken & Gefühle. Außerdem kann ich endlich die unzählichen Bilder in meinem Kopf nach außen bringen. Reine Bildarbeiten reichen nicht, wenn man ganze Welten in seinem Schädel herumlatschen hat. 😉

Liebe Grüße

GWYNNY (Teja)

Buchverrückte mit tiefer Leidenschaft für das geschriebene Wort.

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