Guten Morgen ihr Lieben,
schon lange habe ich keinen Artikel geschrieben, in dem es um meine Gedanken ging. Doch ein Thema hat sich bei mir, besonders nach der Frankfurter Buchmesse, festgesetzt:
Zwischen Hype, Cover und Titel:
Entscheide ich wirklich selbst, was ich kaufe und lese?
Wir alle wissen: Wir tätigen Cover-Käufe – der Titel kling genial und dann sagen ja noch alle anderen, dass dieses Buch sooooo toll ist. „Hype-Alarm“!! 😉
Auch ich unterliege diesen Reizen. So habe ich doch vorletzte Woche tatsächlich 20 Bücher aussortiert, die ich zwar gekauft, aber nie gelesen habe. Schön, meine Schwester hat sich gefreut. Doch was sagt mir das über mich selbst? Nun, für mich sieht es so aus, als ob ich erstens ein paar Titeln entwachsen bin und zweitens – und da liegt die Krux – habe ich mich nicht genügend mit den Büchern befasst, ehe ich sie gekauft habe.
Da ist mir erst aufgefallen, wie sehr ich mich beim Kauf habe beeinflussen lassen.
Stellt Euch klein Teja beim Bücher-Kauf folgendermaßen vor:
- Wow, cool! Reliefdruck.
- Und da, samtenes Cover! *schnurr*.
- Waaas? Von dem Buch haben doch alle so geschwärmt, ich meine, es sieht aber auch cool aus, mit all dem Glitzer … (ich mag eigentlich kein Glitzer^^)
- Der Titel klingt mega – das ist sicher ne geniale Story dahinter …
Tja, und dergleichen mehr. Japp – ich bin ein Werbe-Opfer ^^
Wie viel bleibt da von meiner eigenen Vorstellung, meinen Wünschen und meinem Geschmack noch übrig? Das ist die Frage des Tages.
Wisst Ihr, was da noch auffällt? Ich nehme mir für mein großes Hobby, meine Leidenschaft nicht mehr genug Zeit. Getrieben hetze ich durch den Alltag. Zwischen zwei Jobs, Familie und Haushalt kauf ich mir „mal eben“ neue Bücher.
Wo bleibt die Teja, die sich in einer Buchhandlung vergessen hat und da mal eben zwei Stunden verbracht hat? Die Teja, die wenigstens mal die ersten 5 Seiten angelesen hat, um zu sehen, ob der Schreibstil zusagt. Klar, wenn ich meinen Sohn dabei habe, geht das nicht – wobei der Buchhandlungen ebenso liebt wie seine Mutter. 😉 Aber oft genug ist man ja mal alleine unterwegs. Ich sage Euch, wo diese Teja ist: Im Alltag verloren gegangen! Und das ist wirklich traurig. In jedem Buch steckt so viel Liebe, Herzblut und Arbeit. Ich muss das alles wieder mehr schätzen.
Ich habe mir ein Ziel gesetzt: Kaufe nicht einfach ein Buch, nur, weil es dich im ersten Augenblick anspricht. Es heißt doch: „Drum prüfe was sich ewig bindet“. Klar war dabei nicht wirklich ein Buchkauf gemeint, aber es lässt sich hier wunderbar anwenden 😉
Ich möchte bewusster wählen, bewusster lesen und mein Hobby wieder mit mehr Leidenschaft füllen. Ich möchte den Autoren und ihren Geschichten wieder mehr von dem geben, was sie verdient haben: Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Leidenschaft und Tiefe. Das alles kann man schon während der Wahl der Bücher ausleben.
Und bei Euch, wie sieht es da aus?
Macht Ihr auch spontane Cover-Käufe, gebt dem Hype nach oder lasst Euch von vielversprechenden Titeln locken? 😉
Alles liebe
Gwynny (Teja)
Hi Teja,
seit ich blogge lese ich ja um einiges mehr und natürlich hab ich auch viel auf dem SuB – und ja, ich sortiere auch immer wieder mal Bücher aus, die mich nicht mehr interessieren.
Meine Lösung für mich: ich schreib erstmal immer alles in die virtuelle Wunschliste.
Natürlich gibts Bücher, da weiß ich die will ich haben und will ich auch unbedingt lesen, sofort! Da mach ich das dann aber auch zeitnah. Bei den anderen Büchern oder Reihenanfängen die mich anspringen -> auf die Wunschliste damit. Die Wunschliste kann ich nämlich nach 2-3 Monaten immer ohne schlechtes Gewissen aussortieren, damit tu ich mich viel leichter. Und ich merke dann doch, wenn eins ewig lange auf der Wunschliste steht, nach einem halben Jahr oder Jahr, dass es mich doch nicht mehr so interessiert.
In die Bücher reinlesen tu ich momentan selten und leider hab auch ich sehr wenige Zeit in Buchhandlungen zu stöbern – wobei ich nur eine in der Nähe habe und da gibts leider nicht viel ^^
Aber dadurch, dass ich viel einfach erstmal in der Wunschliste parke wird mein SuB auch nie so wirklich hoch, ich halte ihn jetzt schon über ein Jahr auf dem Level von um die 40, das ist für mich genau richtig 😉
Das Hype Thema hatten wir grade beim Top Ten Thursday *g* Da ging es drum, welche Hype Bücher man gelesen hat, die einen aber dann enttäuscht haben. Also auf Hypes (hier ist die Definition übrigens auch bei vielen anders) gebe ich nichts, denn wenn es mir nicht zusagt, lese ich es auch nicht. Egal wie viele davon schwärmen 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Hei Teja,
ein wundervoller Artikel! Es steckt so viel Wahrheit drin. Ich gebe zu, ganz resistent bin ich gegen diese äußerlichen Beeinflussugen auch nicht, aber inzwischen gebe ich deutlich mehr auf Bloggermeinungen denn auf Cover und „Hype“ 🙂 – was dazu geführt hat, dass ich – außer geschenkten Büchern – so gut wie keine mehr besitze, die ich nicht auch gelesen habe.
Liebe Grüße
Susanne