«Wurm, wenn Du ausgeschlafen bist und dir Mühe gibst, lernst du schnell.
„Ich habe ja auch einen entsetzlichen Lehrmeister.“
„Du meinst sicherlich unersetzlichen“, korrigierte der Dämon mondän.
„Ach so.“»
Aus „Der Totengräbersohn: Buch 3“ von Sam Feuerbach
Es ist mir auch in diesem Teil ein wahres Fest. Sam Feuerbach ist für mich ein Zauberer im Umgang mit dem geschriebenen Wort. Nicht wegen einer besonders geschwungenen Formulierung (obwohl ich seine Ausdrucksweise liebe) – sondern weil hier einfach alles passt: die genialen Wortegefechte, eine ausgewogene Spannungskurve, wie die Charaktere zueinander gehören und sich ihre Schicksalsfäden treffen. Das alles gepaart mit dem einzigartigen Humor des Autors, macht dieses fulminante Lese-Erlebnis für mich zu etwas Einzigartigem.
Auch dieser Band ist für mich ein absolutes Meisterstück. Etwas Vortreffliches, wie es leider nur selten zu Papier gebracht wird.
Ich genieße die Atmosphäre, wie sich das Setting und die Story zu einem Ganzen zusammenfügen und mich mitten in die Geschichte von der Rattenkönigin Aross, dem Totengräbersohn Farin und seiner Schimäre Ekel katapultieren. Schon in den ersten Zeilen war ich wieder mitten im Geschehen.
Die Charaktere sind mir bereits in den ersten beiden Bänden ans Herz gewachsen- und da bleiben sie auch im dritten Band. Sie durchleben eine authentische Entwicklung, machen Fehler (besonders Farin, wenn man Ekel fragt) und bleiben einfach menschlich – trotz Dämonen ^^
Was bei Sam eine Besonderheit darstellt, ist, dass man auch die „bösen“ nicht wirklich verdammen kann. Zumindest schaffe ich das nicht. Sie alle haben diesen besonderen Esprit, der seinen Charme versprüht und sie einfach nicht unsympathisch werden lässt – obwohl sie bisweilen wirklich böse sind! Außer Rondulf – der ist mies, der ist schrecklich und ich kann ihn überhaupt nicht leiden! Wieso – lest lieber selbst 😉
Diesmal kann ich mich nicht entscheiden, wen ich am liebsten mag. Aber Ekel steht, gerade nach diesem Band, wieder sehr weit vorne. Doch auch Farin in seiner besonnenen und leicht verpeilten Art, hat es mir angetan. Ebenso wie die scheinbar unverwüstliche Aross und «Der Freund einer Freundin» Ki. Tja, der Autor hat eben ein ausgesprochen talentiertes Händchen für tragende Protagonisten 😉
©Teja Ciolczyk, 25.03.2018