Der hagere Mann stand plötzlich dicht hinter Aleen,
legte ihr seine Hände auf ihre Schulter und flüsterte ihr ins Ohr.
„Er war hier. Hier an diesem Ort. Er ist es noch immer. Spürst Du es?“
Aus „Der Leuchtturm am Kap Mar“ von Dimitrios Zafiris
Das Buch „Der Leuchtturm am Kap Mar“ von Dimitrios Zafiris ist im Juni 2018 erschienen und wurde von dem Autor selbst verlegt. Es ist als eBook und Print erhältlich. Es handelt sich um eine Novelle, die in sich abgeschlossen ist.
Ein toller Ausflug in Horror und Mystery, der mir in seiner Art eines Klassikers Gänsehaut und großes Lesevergnügen beschert hat.
Als Friedrich tot im Leuchtturm am schottischen Kap Mar aufgefunden wird, fällt die Stadt Inkswick schnell ihr Urteil: Suizid. Doch Aleen spürt, dass ihr Gatte den Tod nicht selbst gewählt hat. Mit dem von Friedrich gezeichneten Portrait des mutmaßlichen Mörders beginnt Aleens Suche nach der Wahrheit. Eine Suche, bei der die wenigsten zu helfen bereit sind. Während die Stadt schweigt, rufen Wind und Meer nach Aleen, flüstern ihr Geheimnisse zu und treiben sie Schritt für Schritt an den Rand des Wahnsinns. Friedrich war nicht der Erste, der im Leuchtturm starb, und vielleicht auch nicht der Letzte. Aleen wird erfahren müssen, dass die See nicht nur Schiffbrüchige an die Felsen des Leuchtturmes spült.
Das ist mein erster Ausflug in dieses Genre. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich fesseln kann, oder, dass ich es wirklich zu ende lese. Doch der Klappentext klang so vielversprechend, dass ich nicht nur drauf angesprungen bin – ich habe das Buch sogar fertig gelesen 😉
Dimitrios Zafiris hat einen sehr schönen Schreibstil. Er erinnert mich an Klassiker wie „Der Monddiamant“ von Wilkie Collins. Gepaart mit der Gänsehaut verursachenden Horror/ Mystery Stimmung, konnte mich diese kleine Novelle wirklich überzeugen.
Trotz der Kürze ist es dem Autor gelungen eine Atmosphäre zu schaffen, die mich unwillkürlich dazu veranlasst hat, doch mal eben hinter mich zu schauen, weil mir ein Schauder den Rücken runtergelaufen ist. Die Protagonistin bekommt eine ungewöhnliche Tiefe des Augenblicks – sehr gelungen.
Da ich die Thematik mit Grusel und Leuchttürmen schon immer besonders faszinierend finde, bin ich hier natürlich voll auf meine Kosten gekommen. Dieses Buch hat nicht mal zwei Stunden Lesezeit überdauert. Doch die Kürze verleiht hier genau die richtige Stimmung. Es wird nichts künstlich in die Länge gezogen und ist daher eine tolle Punktlandung.
Diese gelungene Novelle hat mich auf einen kleinen Ausflug in ein neues Genre mitgenommen – und dabei absolut abgeholt^^ Horror und Mystery, gepaart mit einer gelungenen Story und einer stimmigen Atmosphäre konnten mich überzeugen. Vielleicht war das nicht mein letztes Buch in dieser Richtung. Lesevergnügen der etwas anderen Art – jedenfalls für mich 😉
©Teja Ciolczyk, 22.06.2018
Hi!
Da bin ich nochmal 😀 Auch das Buch interessiert mich, davon hab ich schon gehört! Ich lese ja ganz gerne mal zwischendurch in dem Genre und da mag ich komischerweise auch kurze Geschichten. Das möchte ich defintiv auch lesen, aber damit warte ich noch ein bisschen auf die dunkle Zeit des Jahres 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee