Nicht alles Schlechte entsteht aus einem bösen Ursprung.
Zwischen Verrat und Liebe …
Zwischen Verrat und Liebe …
FAKTEN
Das Buch „Rabenfluch“ von Bettina Auer ist erstmals am 18.07.2016 im Isegrim Verlag erschienen. Es ist als eBook erhältlich. Bisher ist es ein Einzelband und liest sich auch als solches.
KURZMEINUNG
Tolle Thematik, solide Fantasy mit der richtigen Portion Romantik – kurzweiliges Lesevergnügen nach meinem Geschmack!
INHALT
Auf Liyon Estáre lastet der Rabenfluch. Verdammt dazu ab seinem 17. Lebensjahr auf immer in der Gestalt eines Raben zu leben. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer, eine Möglichkeit diesen Fluch zu brechen. Seine Schwester Nyméria und deren Lehrling Tyron machen sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach dem allerletzten Fluchstein. Doch dieser ist ausgerechnet in den Fängen des grausamen Magiers Ican. Auf Ihrer Reise begegnen sie dem Elfen Felerion. Jedoch hat dieser nicht halb so gute Absichten gegenüber seinen neuen Weggefährten, wie er diese glauben machen möchte. Tyron scheint als einziger seine Zweifel zu haben, während Nyméria sich immer weniger seinem Charme entziehen kann. Und umgekehrt scheint es Felerion nicht anders zu gehen. Wird sein Verrat sie alles kosten, haben sie den Hauch einer Chance den Fluch zu brechen? Oder ist ihr Schicksal bereits durch die niederträchtigen Machenschaften Icans besiegelt?
SCHREIBSTIL
Bettina Auer hat einen sehr fesselnden und flüssig zu lesenden Schreibstil. Gerade so wie es sein sollte, weder überzogen, noch zu einfach gestrickt. Die Dialoge sind witzig und ausgewogen. Das Lesen hat hier von der ersten bis zur letzten Seite Spaß gemacht. Die Reaktionen und Handlungen der einzelnen Charaktere sind lebensecht, nachvollziehbar und auch die Emotionen werden gut rübergebracht. Man fühlt sich eben mittendrin, statt nur dabei. Vor allem das Knistern zwischen Nyméria und Felerion, ebenso wie deren Zweifel und Ängste tragen dazu bei. Das berühmte „show, don’t tell“ hat die Autorin toll umgesetzt, ich glaube da kann ich mir gut was abschauen 🙂 Nur eines möchte ich zu gern noch wissen – was ist eigentlich mit Amdir passiert? Hmmm… Ach ja, ich erwähne es nur selten, weil das Cover über den Inhalt so gar nichts aussagt. Aber ich liebe es, das ist eines der besten Cover, die ich dieses Jahr gesehen habe – und es passt mehr als gut zur Story.
CHARAKTERE
Nyméria
Obwohl es hier ja eigentlich um den zu brechenden Fluch von ihrem Bruder geht, ist sie für mich die Hauptprotagonistin. Und eine sehr gelungene, wie ich finde. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und steht mit beiden Beinen im Leben. Allerdings hat sie auch ihre Zweifel und Ängste. Das macht sie sympathisch und authentisch.
Liyon/ Tyron
Auch diese beiden habe ich ins Herz geschlossen. Vor allem Liyon. Er ähnelt mir ein bisschen, ich muss auch ständig vor mich hin singen und versuche gute Laune zu verbreiten 🙂
Tyron ist in dieser Gruppe der Skeptiker und eher vorsichtig. Er hat gute Instinkte. Und er ist immer für die Geschwister da.
Felerion
Hier haben wir den Krieger, der nach außen Souveränität ausstrahlt. Doch in seinem Inneren kämpfen seine widersprüchlichen Gefühle miteinander. Nicht alles ist Gold, was glänzt. Aber auch nicht alles Schlechte, entsteht aus einem bösen Ursprung heraus …
Ican
Dieser Antagonist ist zwar eher eine Randfigur, aber er füllt diesen Posten besonders gemein und böse aus, bringt sich somit während des gesamten Lesens in den Vordergrund und schwebt wie ein Damoklesschwert über allem. Sehr gekonnt in Szene gesetzt!
Die Charaktere agieren miteinander sehr stimmig und machen die Story für den Lesenden lebendig. Keiner ist perfekt, sie alle haben ihre Ecken und Kanten. Das trägt die Geschichte nicht nur sehr gut, sondern macht sie auch zu einem tollen Lesevergnügen.
MEIN FAZIT
Gelungene Fantasy mit der richtigen Portion Romantik, tollen Charakteren und zum Teil witzigen Dialogen. Ein spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen. Eines ist sicher, ich werde die anderen Bücher von Bettina Auer nun auch auf meine Wunschliste setzen 😉 Eine klare Empfehlung ab ca. 16 Jahren.
MEINE BEWERTUNG
©Teja Ciolczyk, 14.12.2016