BUCHAKTION: Zu „PREPPER“ – Felix A. Münter – Papierverzierer –

Heute darf ich Euch herzlich dazu einladen, in den dystopischen Thriller PREPPER von Felix A. Münter reinzuschnuppern. Dafür habe ich ihm ein paar knifflige Fragen zum Buch gestellt. Außerdem habe ich gedanklich mal durchgespielt, was ich machen würde, wenn mich jemand ansprechen sollte, der mich eindringlich warnt, mich für das Wort-Case-Szenario zu wappnen.

BUCHVORSTELLUNG

Verlag: Papierverzierer Verlag
Seiten: 268
Preis: eBook 2,49 beim Verlag direkt, Print noch unbekannt
Format: eBook, später auch Print
Meine Rezension: *klick*

Klappentext:
Doran ist ein Loner, der einsam über die bereits seit zwei Jahrzehnten zerstörte und größtenteils verlassene Welt zieht. Sein einziger Begleiter heißt Churchill, eine treue Bulldogge.

Dieses einsame Leben, bei dem man nur sich selbst gegenüber Verpflichtungen hat, hätte in Mutter Natur, die sich zunehmend die Herrschaft über den Planeten Erde zurückerobert, immer so weitergehen können, wenn Doran nicht auf den sterbenden Curt gestoßen wäre. Curt scheint ebenfalls Loner zu sein. Seine letzten Informationen an Doran sind ein unglaubliches Erbe: Kartenmaterial, ein Buch und Notizen über Prepperverstecke. Dieser vermutlich größte Schatz in einer zerstörten Welt bedeutet für Doran eine unglaubliche Odyssee, die er allerdings gegen jegliche Vernunft in Angriff nehmen möchte. Denn Prepper haben sich in der Alten Welt bereits auf den Ernstfall vorbereitet, indem sie große Vorräte angelegt haben. Allerdings hat Doran nicht damit gerechnet, auf einen weiteren Loner zu stoßen, der ebenfalls durch diesen Curt von der tatsächlichen Existenz der Prepperlager erfahren hat, die man bis dahin für Märchen gehalten hat. In einer Kulisse, die mehr als zwanzig Jahre von schwindender Hoffnung gelebt hat, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um einen Schatz von unbekannter Größe zu bergen.

 

KURZINTERVIEW

Felix A. Münter über sich
1985 geboren in Dortmund, seitdem Kind dieser wunderschönen Ruhrgebietsstadt. Ich habe angewandte Sozialwissenschaften studiert um Sozialarbeiter zu werden, arbeite heute aber tatsächlich als Freiberufler im Sozial-und Gesundheitswesen. Seit Herbst 2014 veröffentliche ich nun Bücher.

 

Hallo Felix, schön Dich hier zu haben 🙂
Ich habe kürzlich Dein Buch „Prepper“ aus dem Papierverzierer Verlag lesen dürfen. Ich fand es grandios und dachte mir, ich könnte Dir dazu ein paar Löcher in den Bauch fragen 😉
Immer gerne, ich versuche nach bestem Wissen und Gewissen zu antworten. 
Ich weiß, das ist eine Standardfrage (und die hasse ich eigentlich), aber was hat Dich zu diesem Buch bewogen? Die aktuelle Lage des Weltgeschehens? Oder bist Du gar selbst gern vorbereitet?
Ja, diese Frage gibt es immer und überall. Ich bin mit ihr auch nicht immer ganz glücklich, denn sie setzt voraus, dass hinter jeder Geschichte eine größere Absicht steht. Manchmal gibt es aber Geschichten, die man einfach erzählen will, um zu unterhalten. Ein bisschen so war das auch bei Prepper. Andererseits habe ich mit dem Genre der Postapokalypse vor knapp drei Jahren begonnen und hatte einfach mal wieder Lust darauf, eine Geschichte vor gleichem Hintergrund zu erzählen. Die ethisch-moralische Komponente des Romans kam dabei ganz automatisch. 
Als ich die Rezension zu „Prepper“ veröffentlicht habe, habe ich Likes von Seiten erhalten, die sich wohl sehr eingehend mit dem Thema „Untergang der jetzigen Zivilisation wie wir sie kennen – sei darauf vorbereitet“ beschäftigen. Hast Du dir bei solchen Gruppen Infos geholt, oder ist das Ganze rein fiktiv und nur Deinen eigenen Gedanken entsprungen?
Spannend. Aber andererseits auch zu erwarten, Prepper ist ja ein feststehender Begriff in der Szene. Die Infos dazu habe ich natürlich aus unterschiedlichen Quellen, Recherche gehört ja immer dazu. Mit tatsächlichen „Preppern“ hatte ich dabei meines Wissens keinen Kontakt, aber das Internet ist ja mittlerweile voll mit Informationen und auch an Dokumentationen gibt es eine ganze Menge. 
Auf Deiner Homepage hast Du die sehr interessanten Einträge des Prepperhandbuches online gestellt. Wie sehr könnte man sich danach richten? Könnte das Handbuch gar eine reale Anleitung sein, die man durchaus nutzen könnte? (Hier findet Ihr die Beiträge übrigens *klick*)
So war es eigentlich gedacht. Ursprünglich sollte immer ein Kapitel des Romans und ein Kapitel aus dem Handbuch kommen, das erwies sich aber als nicht praktikabel. Ob die Ratschläge alle wirklich gut sind, vermag ich nicht zu sagen, ich habe mich nach dem gerichtet, was sinnvoll und logisch erschien – und erkennen jetzt bei der Veröffentlichung des Ganzen, welche Details dort eigentlich eingeflossen sind. Tatsächlich gibt es wenige Themen, die nicht behandelt wurden. Ob ich mich aber auf meinen eigenen Ratgeber verlassen würde? Ich glaube nicht. Aus pragmatischen Gründen: Ich bin ein Stadtkind und in der Natur rettungslos verloren. 
Denkst Du, unsere Wirtschaft/ Zivilisation steht wirklich vor einem Wendepunkt? Für mich ist der Gedanke sehr erschreckend – wenn auch nicht so unrealistisch, wie ich es gern hätte.
Nichts ist so beständig wie der Wandel. Ich glaube also, dass sich immer etwas verändern wird. Ein totaler Zusammenbruch wie in Prepper ist für mich aber trotzdem nicht sonderlich realistisch, zumindest nicht innerhalb so kurzer Zeit. Das sind Motive, mit denen man in Filmen und Büchern gut arbeiten kann, aber wenn es zu Erschütterungen in unserer Gesellschaft kommt, dann dürften die nach meinem Verständnis eher räumlich begrenzt sein. Will sagen: Einige Länder könnten kollabieren, aber ein Untergang der menschlichen Zivilisation weltweit, so wie in vielen Genrebüchern – auch in Prepper – beschrieben, das halte ich für weit hergeholt. 
Vielen lieben Dank, dass Du dir kurz die Zeit für uns genommen hast! 
WAS WÄRE WENN?
Das Buch hat mir echt zu denken gegeben. Natürlich ist das Szenario nicht in diesem Ausmaß zu erwarten, so wie Felix es selbst schon gesagt hat. Und doch ist ja in jeder Geschichte ein wahres Körnchen enthalten. Wieso nicht auch hier? Es gibt Prepper unter uns. Was ist, wenn ich mal einem von ihnen begegne? Was bei meinem Gedanken-Kakao so rausgekommen ist, das dürft Ihr jetzt gern lesen 😉
Eines Tages beim Einkauf im Supermarkt …
Wie jeden Freitag bin ich beim Einkaufen, der Wochenvorrat will schließlich besorgt sein. Ich hasse es, täglich Besorgungen zu machen, darum haben mein Mann und ich uns entschieden, dass diese wöchentliche Variante die beste ist. Zumal man so auch Zeit und Geld spart.
In dieser Woche bin ich allein. Allerhand Zusätzliches hat sich auf den Einkaufszettel geschlichen: Destilliertes Wasser, Anzünder für den Kamin, Nudeln und vielerlei Trockenprodukte, die man super auf Vorrat kaufen kann.
So stehe ich nun also mit einem mehr als vollgepackten Einkaufswagen an der Kasse. Nichts Böses ahnend vor mich hin sinnierend. Bis mich plötzlich jemand antippt.
„Finden Sie nicht, dass dieser Einkauf wirklich zu auffällig ist?“, er sieht mich skeptisch an, seine Stimme ist nur ein leises Flüstern.
Vollkommen perplex starre ich ihn an. „Wie meinen?“
„Sie bringen die Szene in Gefahr. Müssen es denn so viele Produkte auf einmal sein? Erzählen sie doch gleich jedem, wo sich Ihr Lager befindet!“, ein abfälliges Schnauben entfährt ihm. Er zeigt auf meinen Wagen „Sie sollten das lieber Häppchenweise machen, so könnten Sie auch ein Fahne schwenken auf der steht <<Ich bin ein Prepper, plündert mich!>>. Sie haben das Handbuch wohl nicht gelesen?“, er tippt sich an seine Gesäßtasche, ein leicht überhebliches Grinsen steht ihm ins Gesicht geschrieben.
„Ich weiß absolut nicht, wovon Sie da sprechen. Im Ernst“, leicht genervt wende ich mich wieder nach vorne. Für mich ist er einer von diesen Betrunkenen. Nur passt dann sein Erscheinungsbild so gar nicht zu meiner Vermutung. Aber es gibt ja immer wieder Leute, die komisch sind – um es mal nett auszudrücken.
„Sie sollten die Sache ernst nehmen. Man soll zwar immer auf alles vorbereitet sein, aber auch auf Verrat. Die Menschen sind nicht nett. Halten Sie sich bedeckter, wenn sie später etwas von Ihren Anschaffungen haben wollen. Ein nett gemeinter Rat unter Prepper-Kollegen, den ich hoffentlich nicht bereuen werde …“, er nickt mir zu, entfernt sich aus der Schlange und verschwindet wieder im Laden.
Da stehe ich nun, vollkommen verwirrt und vor allem irritiert.
„Prepper-Kollegen?“, leise murmele ich das vor mich hin. Dann schüttle ich den Kopf, um dieses seltsame Aufeinandertreffen abzuschütteln. Sachen gibt’s.
Und doch nehme ich mir vor, dieses „Prepper“ mal zu googlen …


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