Ein Job sollte sauber und ohne emotionalen Ballast sein.
Das waren Skiars Worte. Alles eine ganz klare Sache.
Von einem Auftrag zum anderen.
Von einem Tag zum nächsten.
Aus „NINRAGON 27: Bevor die Welt sich wendet“ von Horus W. Odenthal
Das perfekte Buch für Neueinsteiger.
Skiar Schattenmond und Nuava sitzen mit ihrer Söldnertruppe auf Isfayr fest, einer der Letzten Inseln bevor die Welt sich wendet, weit weg von den Zentren ihrer Zivilisation. Um von dort wieder fortzukommen, müssen sie einen Auftrag ausführen, der sie mit einem schrecklichen Geheimnis konfrontiert und auf einen dunklen Pfad führt. Ein geheimnisvoller Einsiedler in seiner Zitadelle auf einer Insel hoch im Norden, ein Prophet, der Ungeheuerliches und Unglaubliches verkündet, ein Elfenfürst, der ehrgeizige und skrupellose Pläne hat, ein Magier, der sich nicht scheut, an die heiligsten Kräfte der Welt zu rühren.
Zu dieser brisanten Mischung gebe man eine berüchtigte Söldnertruppe unter Führung von Skiar Schattenmond und Nuava. Es beginnt in der „Galgeneiche“ – es endet im Feuer. In einer Welt, in der der Tod nicht für alle endgültig ist, spüren Skiar und Nuava einen eiskalten Hauch, der schrecklicher ist als der Abgrund des Todes selbst.
Meet the buddha, kill the buddha.
Anders als bei den meisten Serien gibt es bei NINRAGON immer wieder Einstiegspunkte. Dies sind Bände die ein Leser, der vorher nie etwas von NINRAGON gelesen hat, aufgreifen kann. Hier beginnt eine neue Geschichte, die einen Anfang und ein Ende hat. Es ist kein Vorwissen erforderlich, und man muss danach nicht weiterlesen, um eine abgeschlossene Geschichte genießen zu können. Sollten Begriffe auftauchen, die für den Einsteiger neu und ungewohnt erscheinen, so werden sie besonders erklärt. Dies ist ein solcher Band. Er bietet einen kompletten Roman, eine in sich geschlossene Geschichte.
Doch manche Geschichten brauchen ihre Zeit und ich bin eine Kämpfernatur, habe gewonnen – nämlich eine Dark Fantasy Geschichte, die mich gefesselt hat. Die in ihrer Erzählweise sehr anspruchsvoll ist und nicht mit einfachsten Gedankengängen, schlichten Dialogen und müden Handlungen lockt. Hier darf und muss man seinen Kopf beim Lesen benutzen, sollte aufmerksam lesen und sich Details nicht entgehen lassen.
Für die einfache abendliche Unterhaltung ist das Buch sicher nicht geeignet. War ich zu müde, musste ich es bei Seite legen. Doch zur wachen Stunde war es ein neuartiges Lesevergnügen.
Die Wendungen sind nicht immer vorhersehbar, die Handlung ist zum Teil brutal. Die Charaktere warten mit einer Tiefe und Individualität auf, die sie für mich greifbar machen konnten. Die Sprache und die Dialoge überraschen mit einem Stil, der es mir zu Beginn schwer gemacht hat, mich jedoch zunehmend mehr und mehr packte. Hinter all dem steht ein fühlbar großes Universum, dass sich in diesem Kurzroman allerdings wunderbar anwenden ließ. Das vermittelte Wissen reichte vollkommen aus, um die Zusammenhänge verstehen zu können.
Auch wenn dieser Kurzroman schon die 27. Erzählung aus dem Universum ist, bot er mir einen gelungenen Einstieg. Die Handlung, das Setting – das alles konnte mich in seiner Gänze am Ende überzeugen.
©Teja Ciolczyk, 11.02.2019