*werbung
Neues aus dem Leseratten Verlag:
„Feuersturm – Das McGregga-Armageddon“ von Thomas Heidemann.
Witzig, skurril, abgefahren und vollkommen durchgedreht – auf die geniale Art und Weise.
So würde ich das Geschehen rund um Saszqua und Bad Axe bezeichnen.
Zumindest, wenn es um die Geschichten der Feuersturm geht. 😉
Doch eine solche Geschichte braucht ein entsprechendes Cover. Und keine kann die Inhalte aus dem Leseratten Verlag besser in Szene setzen als die liebe Chris Schlicht. Also, begrüßen wir sie ganz herzlich in unserer Mitte!
Und klatscht kräftig – also zumindest gedanklich. Man hört Euch ja nicht, während Ihr lest …
Hallo Chris! Vielen Dank, dass ich Dich in Verlegenheit bringen darf. 😉 Erzähle uns doch ein bisschen über Dich. Wie kam es dazu, dass Du Cover zeichnest?
Dazu bin ich gekommen wie die Jungfrau zu Kind – völlig überraschend. Ich habe künstlerischen Ausgleich zu meiner Arbeit als Landschaftsarchitekt gesucht und angefangen, Comics zu zeichnen. Darüber kam ich dann zu den Pen & Papers („Wir brauchen Karten – du bist doch Architekt, dann weißt du ja auch, was eine Deadline ist“)
Von Rollenspielillustrationen und Kartenwerken ging es dann hin zu den Covern des Magazins „Envoyer“ (gibt es nicht mehr). Danach kamen die ersten eigenen Kurzgeschichten und das Cover für die Lovecraft-Anthologie „Metamorphosen“ (Erschienen im Verlag Torsten Low.). Schon war ich so tief drin, dass ich da nicht mehr raus kam. Und da ich mich nicht auf einen Stil festlegen wollte, kam ich an die unterschiedlichsten Aufträge ran. Mehr war es nicht. Ich hab‘s einfach gemacht. Für einen Verlag angefangen, dann an den nächsten gekommen.
So fing das auch für den Leseratten Verlag an, und jetzt eben das Feuersturm-Cover. Die bildliche Darstellung von Terrorküken Flibo habe ich ja schon für „Schnittergarn“ gemacht und Marc wollte für Feuersturm ein Cover in der Art von Go!Dessia haben.
Da war es naheliegend, mich zu belagern, damit ich mir Zeit freischaufle. Und vor allem, mir zu verbieten, mich in die unendlichen Gefahren einer Waldwanderung zu begeben, damit ich mir nicht wieder den Arm breche, der für diese verantwortungsvolle Aufgabe nun mal unentbehrlich ist.
Wie schwer war es für Dich, genau dieser Geschichte ihr Kleid zu geben?
Auf ‘ner Skala von 1 bis 10 würde ich sagen: 3. Zum einen hatte der Verzapfer des Buches bereits eine Skizze gemacht, wie er sich das Layout des Covers und seine Protagonisten vorstellt (und seine zeichnerischen Qualitäten sind gar nicht schlecht). Dazu kamen dann noch eingehende Beschreibungen. Ich musste es also nur noch umsetzen und meine Fantasie nur ein bisschen spielen lassen. Und die schwingt offensichtlich auf einer ähnlichen Wellenlänge.
Wie oft hat Dir Saszqua angedroht, Dich umzubringen, wenn Du ihre Reize nicht absolut perfekt zur Geltung bringst? Sei unbesorgt, ich habe so meine Vorkehrungen getroffen, damit sie dieses Interview niemals zu Gesicht bekommt. Man hat mir versprochen, dass HASI keinen Zugriff auf unser Internet bekommt. Ehrlich …
Uuuuh Oooooh … Echt? Wer hat das denn versprochen? Na jaa… Kann man HASI weiter über den Weg trauen, als ich in der Lage bin, Schoof zu werfen?
Aber Hauptsache egal, das würde Sasqua doch niiiiiie tun! Das haben wir so von Frau zu Frau geregelt. Geht auch ohne blaue Flecken und ein Messer an der Kehle. (*reibt sich mit unsicherem Blick über den Hals)
Wie hat Dich Marc, der Verleger des Leseratten Verlages, dazu überredet, die Cover zu zeichnen? Oder war es eher umgekehrt? Und wie viele Kekse sind da unter der Hand hin und her gewandert?
Marc weiß, dass er mich mit Keksen nicht bestechen kann (Allergie). Da muss er schon ein bisschen Charme spielen lassen, was er durchaus schafft. Ein bisschen Bauchpinselei hilft bei mir immer. Keine Ahnung, wie er am Anfang auf mich kam, aber offensichtlich finden sich Menschen mit einem gewissen Level Wahnsinn so oder so zusammen. Dem kann man nicht entgehen.
Wir wollen es wissen: Wie viel Verrücktheit steckt in Dir? Wir sehr lebst Du Deine Zeichnungen?
Wenn ich keinen Bezug zu den Dingen finde, die ich zeichnen soll, dann werden sie nichts. Irre Sachen, wie die Bilder für den Leseratten Verlag, sind immer wieder eine willkommene Abwechslung und je verrückter, desto besser. Dann wird der Zeichenstift von meinem zweiten Ich geführt *muahahahaha … ‘tschuldigung. Ich habe nicht umsonst dem Titel „Durchgeknallte Scheißhausratte“ lange Zeit alle Ehre gemacht … Wenn ich mich nur erinnern könnte, wer mir den mal verliehen hat …
Wie viel Süßkram hat Dir Bad Axe geboten, damit Du ihn auf dem Cover schlanker darstellst? Und leugne es nicht, wir wissen aus zuverlässiger Quelle, dass er es gemacht hat!
Für süße Bestechungen bin ich immer empfänglich, nur eben nicht für Kekse, die überlasse ich Marc. Es gibt da diesen Laden mit göttlichen Gummibärchen … *schmacht. Da bin ich dann schon mal gnädig bei den Proportionen.
Sei ehrlich, wie verrückt ist Marc, der Verleger des Leseratten Verlages, wirklich? Ich habe es flüstern hören, dass er schon Mal die eine oder andere interessante Idee haben kann, gerade was Anthologien betrifft. Ich denke da nur an Titel wie „Schnittergarn“ … Du als Insiderin, was ist da dran? Und keine Sorge, wir haben ein Zeugenschutzprogramm organisiert, da kommt Thomas auch unter. 😉
Och, da bedarf des doch nur eines Blickes in die Ausschreibungen des Verlages, wie durchgeknallt Marc ist – und das Team hinter ihm. In welchem Winkel seines Hirns derart abgefahrenes Zeug ausgetüftelt wird, sollte nach seinem Ableben unbedingt untersucht werden. Wir brauchen mehr davon. Ich schüttelte selbst oft genug den Kopf, wenn er wieder ein Banner für ‘ne Ausschreibung braucht. Weil ich mich frage, in welchem Zustand man sein muss, um so was auszutüfteln (Ich schaffe so etwas bestenfalls nach einem Gelage mit Vinho de Casa vom O Saloio, gepaart mit einer Riesenportion Picanha zusammen mit Arroz de Feijão. Dann hätte ich den richtigen Gemütszustand für derartige Verrücktheiten). Wenn ich wieder aus dem Lachkoma raus bin, entstehen die Banner dann wie von selbst.
Zurück zum Buch. Wie lange hat es gedauert, bis auch Du selbst mit dem Cover zufrieden warst?
Ich bin dann zufrieden, wenn der Boss sagt, dass es fertig ist und ich die Druckdatei übertragen kann. Denn dann ist ER damit zufrieden und ich kann wieder ruhig schlafen.
Welcher der Protagonisten hat Dich dabei am meisten geärgert? Gab es Morddrohungen gegen Dich – abgesehen von denen, die Saszqua ausgesprochen hat?
Flitta! So ein nervöses Hinkel, da wird man narrisch.
Mit Morddrohungen kann ich umgehen – ich sitze am längeren Hebel. Dann gehen eben die realen Portraits an den Verlag, anstelle der Geschönten. Hähähä. Habe da einen sicheren Speicher, und wenn ich nicht regelmäßig das Datum für die Übertragung nach hinten verschiebe … Na ja.
Gemeine Fragen zu Deiner Selbsteinschätzung – ich weiß, ich bin mies. ^^
Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie genial findest Du das Cover zu Feuersturm?
Wieso nur bis 10?
Wie sehr braucht die Welt mehr Cover wie Deine?
SEHR! Die Welt ist schon traurig genug, da braucht man ein bisschen Wahnsinn. 😉
Wie viel künstlerisches Talent benötigt ein solches Cover?
In erster Linie braucht man das Talent, zu erkennen, was der Auftraggeber sehen will. Das sieht man am besten an dem Unterschied zwischen Feuersturm und der Antho Waypoint Fiftynine. Beide sind gleichermaßen abgefahren, aber das eine ist mehr Karrikatur, das andere mehr realistisch. So war es gewünscht und so wurde es umgesetzt. Der Rest ist dann eher Handwerk als Talent.
Ist es Dein bisher bestes Werk?
Mhm, weiß nicht. In dieser Art der Darstellung finde ich, läuft Feuersturm gleichauf mit Go!Dessia.
Für uns als Leser besonders wichtig: Wieso sollte uns Dein Cover ansprechen?
Es ist alles bildlich drauf, was euch als Leser im Inneren schriftlich erwartet. Von daher – ihr könnt nachher nicht sagen, ihr hätte es nicht vorher gewusst.
Ok, hören wir auf, Dich zu quälen – oder mildern wir es wenigstens ein wenig ab. 😉
Gab es Menschen in Deinem Umfeld, Familienmitglieder, die es gewagt haben, das Cover schlecht zu finden? Wie schmerzhaft war ihr Ableben? Ein kleiner Witz nebenbei – hoffe ich …
Das wird niemand wagen. Wenn ich mit irrem Blick vor meinem Grafiktablet sitze und die Cover male, wird jede Unterbrechung vermieden. *diabolischlächelnd
Abgesehen davon, muss es denen auch nicht gefallen. Hier gibt es nur eine Instanz, die maßgeblich ist. Die dann auch das Ableben von Kritikern in die Hand nimmt.
Gelle, Flibo?
*quiek*
Von wem hast Du den meisten Zuspruch erhalten?
Vom Autor und vom Verleger. Alles andere ist eh unwichtig.
Wie viel Mitspracherecht hast Du bei der Gestaltung eines Covers?
‘Ne Menge. Da wird mir auch entsprechendes Vertrauen entgegengebracht. Wenn zum Beispiel wieder viel mehr auf das Cover drauf soll, als es layouttechnisch sinnvoll und machbar ist, dann kann ich mich durchaus durchsetzen.
Nein, Flibo, du sollst Marc in Ruhe lassen, leg die Knarre weg. Ich hab das schon geregelt, dass Du im Vordergrund stehst. Noch vor Axe!
Hast Du schon viele Cover gestaltet bei deinen Du Dir dachtest: „Ich hätte das echt anders gemacht“?
Das sagt man sich im Nachhinein fast immer. Im Endeffekt ist jedes Cover ein Kompromiss. Aber solange es beim Leser ankommt, ist das im Grunde egal.
Möchtest Du die Leser noch warnen … ähm … ihnen etwas mit auf den Weg geben?
Wahnsinn ist ansteckend. Sollte eigentlich als Warnhinweis auf jedes Buch des Leseratten Verlages, aber egal. Also lest es nicht, wenn ihr gerade nicht mental stabil seid. Noch mehr Typen wie Axe verträgt das Universum nicht.
So! Last but not least:
Meine 5 Speedies – kurz gefragt, kurz geantwortet.
Digital oder Haptisch?
Haptisch – mein Rücken verhindert mehr Computerarbeit.
Aquarell oder Pastellkreide?
Aquarell. Pastell ist mir zu viel Sauerei.
Tee oder Wein?
Wein, am besten ein ganzes Fass. *hicks
Marc oder Thomas?
Da ich noch ein bisschen mit den beiden auskommen muss – Antwort verweigert. Aber da wir den gleichen Hintergrund haben, tendiere ich zu Thomas (von wegen irrer Gärtner 😉 ).
Bad Axe oder Saszqua?
Axe natürlich, ich glaube nicht, dass ich mit Saszqua auf Dauer warm werden könnte. Schätze aber, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.
Liebe Chris, ich danke Dir aufrichtig dafür, dass ich Dich ein wenig in die Misere bringen – *hust* – ausfragen durfte!
Gern geschehen. Ich hoffe, meine Antworten verstärken den Wahnsinn nicht noch. *muahahahah
Ein Interview, dass mir sehr viel Freude bereitet hat. Ich liebe Gesprächspartner, die meinen Humor verstehen – davon gibt es nicht so viele. ^^ Jedenfalls bedanke ich mich bei Chris und auch beim Leseratten Verlag! 🙂
Die liebe Christ könnt Ihr übrigens über ihre Webseite kontaktieren, solltet Ihr Interesse an ihrer Kunst haben oder ihr gern einen Auftrag geben wollen:
https://www.dreamspiral.de/
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