Das Universum strich sich die Schweißperlen von der Stirn und fiel beinahe in Ohnmacht,
als es sich gestattete, endlich wieder einzuatmen.
Emmerich tappte derweil mit rudernden Armen über den frisch verlegten Steg.
»Lassen Sie mich raten, das war natürlich so beabsichtigt?«, fragte Marie,
als sie ihm mit wehenden Rockzipfeln hinterher balancierte.
»Nun ja. Ja. Etwas anders war es, zugegeben, schon geplant, aber es war doch ein netter,
absolut erwartungsgemäß – sofern man es denn vorher durchdacht hätte – Nebeneffekt.«
Er rieb sich die Hände.
»Kernpunkt ist, wir sind an Bord. Und leben tun wir auch noch.«
»Gut, dass das bei Ihnen an letzter Stelle kommt. Mit dem Leben.«
Aus „Erasmus Emmerich & die Maskerade der Madame Mallarmé“ von Katharina Fiona Bode
Bismarcks Berlin wie es niemand kennt. Biolonische Erfindungen prägen das Leben. Pickatoren rattern durch die Straßen, deren Bürgersteige partiell von Glasplatten ersetzt wurden, mechanische Krebse setzen über die Spree, und der Ausbau des Klangkugelkommunikators soll das Stadtbild für immer verändern.
Kann es bloßer Zufall sein, der Erasmus Emmerich und seine Qualmfee immer wieder auf die richtige Spur führt? Oder hat das Universum seine Finger im Spiel, wenn eine Mordserie an Trollverbrechern das Kopfsteinpflaster erschüttert?
Die Polizei tappt im Dunkeln, als eine verschleierte Fremde aufkreuzt und für Verwirrung sorgt, während Marie selbst unter Verdacht gerät. Kann Frau Oppenheimers Mäusemantel Licht ins Dunkel bringen oder liegt die Antwort an Bord des U-Boot-Wal Kolosses Wobbly Dick?
Wenn keiner mehr weiß, wohin die Reise führt, ist man in der Welt von Erasmus Emmerich und vielleicht schon unterwegs in die Vergangenheit.
Warum, das will ich Euch gern erklären. Wir haben hier ein absolut charmantes Werk, dass mit wundervollen Wortgefechten, einer erfrischenden Prise Humor und vor allem sehr liebenswerten Charakteren daherkommt.
Ich liebe Erasmus, ehrlich. Dieser Mann würde mich im echten Leben sicherlich gleichermaßen verrückt machen wie anziehen. Ein so scheinbar zerstreuter Mensch, der seine Genialität jedoch einfach in für uns Normalsterbliche verworrenen Winkel und Gassen lenkt. Umständlich, abwegig, aber immer treffend und zielführend.
Und da liegt auch gleich ein wenig der Hase im Pfeffer begraben. Diese leicht verwirrende Schreibweise liegt leider über der ganzen Geschichte. Nicht nur in den Anteilen Emmerichs. Teilweise macht die Handlung kleine Sprünge, die man nicht immer sofort nachvollziehen kann. Manche Sätze muss man eventuell zwei Mal lesen. Das macht es bisweilen anstrengend und man muss wirklich seine Sinne beisammenhalten, um da mitzukommen.
Dennoch hat es einen solchen Spaß bereitet, dieses Abenteuer zu erleben. Ich würde gern mehr lesen, mehr lachen und schmunzeln. Ich möchte gern mit Marie die Augen rollen und Zinbis Amüsement über Erasmus und die Qualmfee teilen.
So, nun versteht Ihr vielleicht?
Das Werk hat 5 Zahnrädchen verdient – aber da sind diese Mängel. Es war doch aber so lustig –dafür jedoch oft zu sprunghaft.
Was soll ich also tun?
Nun gut, es ist entschieden. ^^