Tesla
Wer ist der wirkliche Feind?
Derjenige, der die Waffen nutzt,
oder derjenige, der sie erfunden hat …
„Die drei Geister von Tesla: Das štokavische Geheimnis“ ist der erste von bisher 3 geplanten Bänden. Während Marazano für Szenario und Farbe gewirkt hat, wurden die Zeichnungen von Guilhem angefertigt. Erstmals ist dieser Comic im Oktober 2017 im Splitter Verlag erschienen.
Science-Fiction und Steampunk von ihrer düsteren Seite. Vor der Kulisse des II. Weltkrieges toben Geheimnisse, Verschwörungen und Gefahr im Kampf um die Macht.
In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wird ein Junge mitten in New York in Verstrickungen und Machenschaften hineingezogen, die weit über seinen Horizont gehen. Was hat es mit dem chiffrierten Text auf sich, wer ist dieser komische Nachbar? Bereits kurz, nachdem er hierhergezogen ist, eröffnet sich ihm eine andere Seite der Stadt. Doch was geht hier wirklich vor, was hat das alles mit dem berühmten Erfinder Tesla zu tun?
Insgesamt ist dieser erste Band wirklich fesselnd. Ich habe von Beginn an gefühlt, dass irgendwas im Busch ist und dachte beim Lesen mit, sodass mir kein Detail entging. Zuweilen fand ich den Text ein wenig zu sprunghaft, die Übergänge waren teilweise zu hart. Ich kam zwar durchweg mit, aber es brachte mich doch ab und an aus der Stimmung raus, das fand ich schade. Insgesamt kann die Story aber was. Düster, geheimnisvoll und spannend. Kein Wunder also, dass dieser Comic bei mir nur 20 Minuten gehalten hat. Ich habe ihn dann noch ein zweites Mal zur Hand genommen, um die Kunst hinter der Geschichte auch richtig würdigen zu können – denn des hat sie verdient!
Ich liebe das Farbspiel von dunklen Tönen mit den goldenen Glanzelementen. Allerdings musste ich auf den ersten Eindruck hin an eine Invasion durch Außerirdische denken. Ich glaubte auch erst, es ginge hier um ein Werk, das nur aus dem Science-Fiction Bereich kommt. Doch da lag ich ein wenig daneben. ^^ Vielmehr haben wir hier einen gekonnten Mix, der Science-Fiction und Steampunk spannend vereint. Das Cover schildert eindrucksvoll die über allem schwebende Gefahr, die man auch während des Lesens wahrnimmt. Ein gelungener Blickfang, der mich gleich neugierig gestimmt hat! Schon wenn man den Buchdeckel anhebt, bekommt man das Flair aus 1942 mit Wucht durch eine Doppelseite des „The Daily Worker“, einer Zeitung, zu spüren. Das versetzt so gekonnt in die richtige Stimmung, dass man gleich voll durchstarten kann
Hier muss ich ehrlich sein, ich kann Euch keine genauen Zeichentechniken nennen. Doch kann ich Euch sagen, wie ich Farbgebung, Situationswiedergabe und Atmosphäre finde – das ist doch schon mal was, oder? Darum geht es nämlich für mich: Mag ich den Stil der/ des Künstlers, passen die Bilder zur Story, ist die Stimmung für mich eingefangen? Na, dann mal los …
Das ganze Bild zeichnet sich hier eher düster. Es herrscht Krieg, die Menschen haben es nicht einfach. Das wird natürlich noch durch das Geheime, das Ungewisse und dunkle Machenschaften verstärkt. Die Atmosphäre ist geladen und birgt eine Spannung, die man schon sehr früh greifen kann. Es wird viel mit Schatten gearbeitet, die richtigen Dinge bleiben im Dunkeln. Das, die Auswahl der Zeichnungen und die Farbgebung unterstreichen die Stimmung wunderbar und dienen dazu, diesen Comic zu einem richtigen Pageturner zu machen.
Ich fand es echt bescheiden, dass ich nicht gleich den Folgeband zur Hand nehmen konnte. Gerade ist man dabei einige Dinge zu erahnen, da ist es leider schon zu Ende. Mein erster Comic nach bestimmt 20 Jahren und es hat mich gleich wieder gepackt! Ich hoffe sehr bald die Fortsetzung von Tesla lesen zu können!
©Teja Ciolczyk, 02.05.2019