EINE HÖRBUCH-REZENSION
Der Erbe ärgerte sich über den anmaßenden Ton des Entdeckers,
und der königliche Gemahl wandte sich ihm zu,
während der Kopf der Drohne sich gleichfalls drehte.
»Eure Nie und euer Everam sind Hirngespinste.
Man hat sie sich ausgedacht, um eure Angst vor der Dunkelheit zu lindern.«
Aus dem „Demon Zyklus 4: Der Thron der Finsternis“ von Peter V. Brett
Das werde ich mit den nachfolgenden Bänden ebenso machen.
Warum ich bei dieser Reihe nach dem dritten Band von den Prints auf die Hörbücher umgestiegen bin? Nun, zum einen lagen zwischen dem Beenden des dritten Bandes und dem Beginnen des vierten mal eben zwei Jahre. So habe ich die ersten drei Bände zur Auffrischung angehört. Zum anderen konnte ich so der Geschichte bei alltäglichen Verpflichtungen lauschen. Und da die Hörbücher in ungekürzter Version vorgetragen werden, entgeht mir nichts.
Bei mir hängt ein gelungenes Hörbuch zu 99 % vom Sprecher ab. Hier war die Wahl von Jürgen Holdorf absolut gelungen. Er scheut sich wieder davor das Lied Die Schlacht im Tal der Holzfäller vorzutragen, noch die weiblichen Charaktere anzustimmen. In beiden Fällen hat man nicht gleich das Bedürfnis, den Ton auszustellen ^^ Er kann aber auch Spannung aufbauen, Charaktere mit seiner Stimme einfärben und Wiedererkennungswert schaffen. Man weiß immer gleich, welcher Protagonist gerade spricht. Für mich gibt es keinen besseren Sprecher für die Dämonensaga.
Zum Inhalt kann ich nur sagen, dass Peter V. Brett noch immer diese einzigartige Atmosphäre aufrecht erhalten kann, die mich von Band 1 an schon fast an die Seiten gekettet hat. Er spinnt mit den Charakteren feine Fäden, die sich an Knotenpunkten treffen und Ereignisse ins Rollen bringen. Nun ist das ja zumeist bei allen Geschichten irgendwie der Fall. Doch der Autor schafft es hier, dass über mehrere dicke Wälzer aufzubauen und so zu konstruieren, dass man auch in Band 4 noch diesen einzelnen Faden mit dem losen Ende aus Band 1 erkennt, der hier endlich sein Ziel findet.
Gewarnt sei auch, wer sich zu stark an manch einen Charakter gebunden hat. Wie in jedem Epos, so müssen auch hier ein paar versterben, um der Dramatik Genüge zu tun und die Handlung voranzutreiben.^^
Mit über 1000 Seiten habe ich mich nicht einmal gelangweilt. Denn was manch einem als Längen erscheinen mag, war für mich ein Heranführen an Folgegeschehnisse, ein Anpirschen an Taten und Handlungen und die Vorbereitung für das, was mich als Leserin noch erwarten wird.
Jedenfalls habe ich sofort mit Band 5 begonnen und lausche nun weiter der Stimme von Jürgen Holdorf und bin schon jetzt unendlich gespannt, wie dieser Kampf ausgehen wird.
©Teja Ciolczyk, 27.09.2019