„Als Mama nur noch traurig war“ von Antje Möber & „Du gehörst nicht dazu“ von Antje Szillat

Heute gibt es die Rezensionen zu zwei für mich besonderen und wertvollen Büchern aus dem Programm des Coppenrath Verlages. Sie liegen mir wirklich am Herzen und ich finde, jedes Kind sollte sie mit seinen Eltern lesen – ob betroffen oder nicht. So können wir unsere Kinder für die Zukunft ihren Mitmenschen gegenüber ein wenig sensibilisieren.

 

 

Obwohl die Bücher für Kinder geschrieben sind, möchte ich meine Eindrücke lieber Euch Erwachsenen schildern – Euch Eltern, Geschwistern, Opa, Oma … Denn Ihr seid diejenigen, welche die Kinder an die Hand nehmen sollten, wenn es um solch wichtige Angelegenheiten geht.

Es handelt sich um absolut sensibel zu behandelnde Themen. Für Kinder verständlich gemacht, aufbereitet und aufgewertet. Bitte versteht die Bücher nicht als Lösung, lasst die Kinder sie nicht allein lesen. Sondern seht sie als kleine Hilfestellungen, Wege für Lösungsansätze.


 

Beginnen möchte ich mit einem Thema, das mich selbst betroffen hat. Nicht als Patientin, aber als Kind …

 

ALS MAMA NUR NOCH TRAURIG WAR
Wenn ein Elternteil an Depressionen erkrankt

Ich habe noch immer einen Kloß im Hals, muss schlucken und habe immer wieder Bilder aus Kindheit und Jugend vor Augen. Wie gern hätte ich ein solches Buch gehabt, jemanden, der es mit mir liest und mir das Verhalten meiner Mutter erklären kann.

Doch fangen wir von vorne an:

Hier wird der schleichende Weg von einer gesunden und glücklichen Mutter, bis hin zu einer Person, die sich selbst und die Welt um sich herum nur noch in Grautönen wahrnimmt, beschrieben. Schleichend im Alltag, schleichend im Herzen und oft zu spät bemerkt oder falsch wahrgenommen von der Familie.

Dabei steht das Kind im Fokus, als leidtragendes Wesen, mit seinen Ängsten und Gedanken. Dem Kind gehen nach einer Zeit schreckliche Gedanken durch den Kopf wie „Ist Mama wegen mir so? Hat sie mich denn gar nicht mehr lieb?“

Das geht schließlich so weit, dass es skaliert und sich auch erst dann etwas ändert: Die Mutter besucht den Psychotherapeuten, das Kind darf irgendwann mit und bekommt erklärt, was mit seiner Mutter los ist. Vor allem aber auch, wie es ihr helfen kann, wieder gesund zu werden.

Depressionen sind eine Krankheit, das wird hier betont. Ich finde das gut und wichtig! Denn die Betroffenen stellen sich nicht an, suchen keine Ausreden. Sie leiden unter diesem Krankheitsbild und brauchen Hilfe.

Ich finde dieses kleine Büchlein unglaublich wertvoll – auch wenn es selten so glimpflich und scheinbar einfach verläuft, wie hier. Da die Betroffenen nicht nur Hilfe brauchen, sie müssen sie auch annehmen wollen, die Partner und Familien müssen sie so unterstützen, wie es ihnen am besten hilft. Es gibt unglaublich viele Faktoren. Und es gibt Rückschläge, Einbrüche und sehr schlechte Tage. Das alles wird hier nicht erwähnt, aber das würde dem Kind in diesem Moment auch nicht wirklich helfen. Ich sehe das nicht als Kritikpunkt, wollte es lediglich anmerken.

Mein Fazit ist jedoch, dass dieses kleine Werk unheimlich viel für eine kleine Kinderseele tun kann. Doch bitte nicht das Kind alleine lesen lassen. Nehmt sie an der Hand, nehmt Euch die Zeit und erklärt auch selbst, anhand der eigenen Situation. Es ist so wichtig die Kinder in solchen Situationen nicht blind alleingelassen zu werden. Das Buch wird die Krankheit nicht wie von Zauberhand auflösen, aber dem Kind erklären, helfen und es ein wenig leiten.

Auch, wenn das Thema nicht in der eigenen Umgebung aktuell ist, sollte man dieses Buch mit seinem Kind lesen. Es macht aufmerksam, dient dazu, dass später vielleicht jemandem geholfen werden kann, ehe es wirklich schlimm wird.

©Teja Ciolczyk, 07.04.2019
Ich gebe hier 5 von 5 Goldenen Zahnrädchen!

 

 


 

DU GEHÖRST NICHT DAZU
Ein Bilderbuch über Mobbing im Kindergarten

 

Leider handelt es sich auch hierbei um ein Thema, dass ich am eigenen Leib erfahren musste: Mobbing. In meiner Schulzeit hätte ich gern ein paar Tipps dazu gehabt, wie ich mir Hilfe holen kann …

Aber auch heute ist es präsent. Wie oft kam mein Sohn schon nach Hause, erzählte mir, dass ihn der olle – nennen wir ihn Hansel – geärgert hat. Oft hat er viele blaue Flecken.

Natürlich habe ich mich beim Kindergartenpersonal schlau gemacht, die sind da bei uns sehr gewissenhaft, kennen ihre Kinder. Doch es gab keinen Grund zur Beunruhigung. Auch ging/ geht mein Sohn weiterhin sehr gerne zum Kindergarten.

Doch aus meiner eigenen Vergangenheit heraus kamen dann doch immer weiter Sorgen auf. Bestimmt auch Sorgen, die jede Mutter hat.

Da habe ich beim Coppenrath Verlag dieses Buch entdeckt, durfte es rezensieren. Und wie soll ich sagen? Es hat mir sehr geholfen. Natürlich habe ich es mit meinem Kind zusammengelesen, wollte sehen, wie er auf das Thema reagiert, wie er selbst damit umgeht.

Was ich feststellen konnte, ist, dass er nicht gemobbt wird. Ich weiß jetzt aber, dass er für andere Kinder einsteht, die sich in ähnlichen Situationen befinden.

So hat mir dieses Buch auf einem Weg geholfen und Erkenntnisse gebracht, die so vielleicht gar nicht angedacht waren.

Das Thema wird in diesem Buch kindgerecht veranschaulicht und vermittelt nicht nur wie man sich Hilfe holen kann. Es sensibilisiert das Kind auch für dieses Thema. Es hilft, dass es später vielleicht nicht einfach die Augen verschließt, sondern Hilfe anbietet. Es zeigt Möglichkeiten auf, wenn man selbst so behandelt wird.

Auch hier ist es selten so einfach wie in diesem Buch. Doch darf man das nicht 1:1 auf den Alltag umlegen. Es bietet lediglich Ansätze und Hilfestellungen.

Lest das Buch auch dann mit Euren Kindern, wenn alles in Ordnung ist. Vielleicht kann später jemand davon profitieren, der gemobbt wird. Vielleicht sehen Eure Kinder dann genau hin und verhindern Schlimmeres.

©Teja Ciolczyk, 07.04.2019
Ich gebe 5 von 5 Goldenen Zahnrädchen

 

 


 

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GWYNNY (Teja)

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